Sonderausstellung

 
 

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15. September– 15. Oktober 2002:
Gordon Baldwin und Alison Britton, England
Wegbereiter der internationalen keramischen Kunst

 

Die Galerie Marianne Heller präsentiert neueste Arbeiten der beiden englischen Künstler, die der zeitgenössischen internationalen Keramik entscheidende Impulse gegeben haben. Beide lehrten und lehren am Royal College of Art in London und wurden für ihre Verdienste mit dem Order of British Empire ausgezeichnet.

Alison Britton OBE (* 1948)

Skulptur, Architektur, Malerei: im Werk von Alison Britton verbinden sich diese drei Künste zu einzigartig eindrucksvollen Objekten, die im Gedächtnis bleiben. Oft lassen sie vergessen, daß sie aus Ton gemacht sind. Doch es sind Keramiken, die, mehr oder weniger deutlich, fast immer auf ihre Herkunft aus dem Formen- und Funktionsschatz der Schale und des Krugs verweisen. Die Gefäßidee durchlief jedoch verschiedene Stadien der Dekonstruktion, wie es in vergleichbarer Weise zu beobachten ist im Werk von Architekten wie Frank Gehry oder Daniel Liebeskind. Mit größter Subtilität vergegenwärtigen Brittons Schöpfungen simultan Zweidimensionalität der Malerei und Dreidimensionalität der Architektur, erzeugen starke Spannungen zwischen außen und innen, weil sie Raum nicht nur umgrenzen, sondern stets auch sein Volumen artikulieren und ausdrücken. Brittons Gefäße erzählen keine Geschichten: sie sind suggestiv, gestisch, abstrakt, ornamental, dekorativ, und entspringen dem schöpferischen, imaginativen Zufall.

 

Gordon Baldwin OBE (* 1932)

Die Formensprache, die Gordon Baldwin in seinem langen Künstlerleben entwickelt und verfeinert hat, ist unverwechselbar. Seine Objekte aus Steinzeug sind abstrakt, klar, geheimnisvoll elegant, erfunden und wecken dennoch Erinnerungen an das, was des Künstlers Auge sehen und seine Hände fühlen können in Kristallen, Felsen, Kieseln und unter wechselnden Himmeln am Strand des Meeres. Baldwins Objekte, die anfangs der sechziger Jahre vorzugsweise hermetisch geschlossen waren, haben heute Öffnungen, tragen Male und meist geometrische Muster, eingeschnitten, eingeritzt oder auch in malerisch aufgetragenen Farben. Sie sind aus Wülsten oder Platten gebaut und so oft gebrannt, bis sie die erwünschte harte, steinartige Oberfläche haben. In seinen monumentalen Gebilden erkundet Baldwin das unendlich vielfältige Wechselspiel zwischen Volumen und Linie, Weiß und Farbe, Raum und Fläche, Dicke und Dünne, dem Glatten und Rauhen. Er schafft ganze Formen und solcher, die diese Merkmale verbinden. Er arbeitet prozeßhaft und intuitiv und macht seine Objekte zu Dokumenten seiner subtilen Dialoge mit seinem Material.

 

 

Öffnungszeiten:

täglich 11 – 18 Uhr (außer 5. und 10. Oktober)
Die Eröffnungsrede hält Dr. Rüdiger Joppien, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg

 

Ausstellungsort:

im dai – Haus der Kultur – Sofienstr. 12, 69117 Heidelberg,
Nähe Galerie, Parkmöglichkeiten P5

 

 
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