In groer Kontinuitt kann man Sandy Brown auf dem Kontinent nur bei Marianne Heller begegnen. Seit deren
ersten Besuch vor ber 30 Jahren in Sandys Studio damals in South Molton, Devon, England, besteht diese
professionelle Beziehung zwischen Knstlerin und Galeristin. Im Juni, zum 40jhrigen Jubilum der Galerie,
wird Sandy unter dem Titel Whizzipopbang neue Werke nach Heidelberg bringen. Das dynamische Motto passt zur
Knstlerin, voller Energie und Optimismus. Wer sie allerdings noch nicht kennt, muss seine Phantasie walten
lassen, das Wort laut in den Raum ausgerufen und darauf gefasst sein, dass genau so etwas Unorthodoxes und
Emotionales zu erwarten ist. Die Britin, heute ansssig in Appledorn, vielfach ausgezeichnet, ist wegen der
plastischen Qualitt ihrer Werke mit der energischen Pinselbemalung international gefragt. Ihre Art, in den
kreativen Prozess einzusteigen, ist gesucht, auch um sie nchsten Generationen zu vermitteln. Fr Sandy begann
alles mit einer Tpferlehre in Japan, in der Stadt Mashiko, die Shoji Hamada in den 1920er Jahren zum Zentrum
der Mingei-Bewegung* machte. Auf dieser in der japanischen Keramiktradition wurzelnden Ausbildung basiert ihr
Werdegang. Offen und mutig, auch fr Ideen, die bisher nur Trume waren, realisierte sie zuletzt auf Einladung
des Duke of Devonshire und Sotheby's zu der Groskulpturenausstellung Beyond Limits in Chatsworth House
einen ber sechs Meter hohen Tempel aus tausenden von leuchtend bemalten Keramikfliesen. Diese zu einem
einzigartig magischen Ganzen komponierte Installation konnte in der Parklandschaft schon von Ferne ihre
Sogwirkung entfalten und bot im Inneren durch den Blau in Blau durchornamentierten Raum abseits konfessioneller
Bindungen Verzauberung und Kontemplation. Fr Heller in Heidelberg kombiniert sie raue und glatte Tone, entwickelt
in ihrer Spontanmalerei mit Ton-, Porzellanschlickern und leuchtenden Farbglasuren starke Kompositionen auf
Platten und Gefflchen. Becher, Teller, Lasagneformen, Teekannen, zwei- bis dreistckige Kuchenstnder,
Kerzenhalter und andere launige Kreationen werden zu einem imaginren Bankett arrangiert. Lebendig aus dem
weichen Ton geformt, kraftvoll bemalt strotzen ihre Werke vor Vitalitt und visualisieren die natrliche
Verbindung alltglicher Handlungen und ihr Potential zum Ritual. Ein Fest der Sinne wnscht sich Marianne
Heller und das wird sie bekommen.
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