Sonderausstellung

 
 

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1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014

Keramik der Welt in der Galerie Marianne Heller Heidelberg

 

Nord – Süd – Ost – West: Mariannes Hellers Programm der Sonderausstellungen 2014 läßt keine Himmelsrichtung aus, keramisch Erlesenes (und mehr...) in Heidelberg zu präsentieren. Auch im 36sten Jahr ihres Bestehens bewährt die Galerie Heller mit sechs Schauen der Sonderklasse ihren Ruf, hierzulande das Zentrum internationaler Galerietätigkeit im Genre der Gegenwarts-Keramik zu sein.
Den Anfang macht eine Doppelausstellung, die allein schon drei Viertel des Kompass-Rundes abdeckt: Der neben seiner Professur in Seoul auch in Finnland arbeitende Koreaner Suku Park (*1947) und der Brite Ken Eastman (*1960) – beide wohlbekannt in der Heidelberger Galerie – zeigen vom 9. März bis zum 13. April unter dem Titel „Interplay“ neue Arbeiten. Ken Estmans aus gewellten Platten montierte und mit weichtonig-matter Farbfeldmalerei versehene Objekte lassen den Bezug zum Gefäß noch ahnen, sind aber autonome Plastiken, die in ihrer nuancierten Farbigkeit einen bewegten Form-Klang bilden. Suku Park hingegen läßt auf poetische Weise übergroße, pastellfarbene Regentropfen im Raum erstarren oder farbige, mitunter gewinkelte Quaderformen Wandzeichen bilden. Zur Eröffnung wird der Kunsthochschule in Belfast lehrende Michael Moore sprechen. Zudem wird der letzte Sonntag der Ausstellung (13. April) durch eine Sonderpräsentation der 1978 geborenen, in Pforzheim arbeitenden Schmuckdesignerin Tamara Grüner bereichert.
Ein weiteres, sehr kontrastierendes Doppel setzt vom 4. Mai bis zum 7. Juni das Programm als „Bremer Duett“ fort: Kirsten Brünjes (*1964) und Bernd Fischer (*1956), beide aus – na...?! Richtig!: Bremen. Kirsten Brünjes skurril-zarte Hybrid-Figuren aus Mensch und Tier rühren und befremden zugleich, wohingegen Bernd Fischers aus gerissenen und gefalteten Paperclay-Platten gebildete Wandarbeiten durch Textur und dunkel-matte Monochromie ihre Materialität gleichsam verlieren, aller Konkretheit paradoxerweise zum Trotz. Mit dem Redner erweitert sich die Eröffnungsveranstaltung zum Bremer Trio: Meine Wenigkeit spricht.
Ein Extremist zeitgenössischer Porzellankunst ist der Schweizer Arnold Annen (*1952) – „Porzellan in Extremform“ vom 22. Juni bis zum 27. Juli. Zu dünnwandigst-luziden, schon kaum mehr wirklichen Schalen, aber auch zu überdimensionalen, massiv-stereometrischen Objekten be- und verarbeitet dieser besessene Tüftler das weiße Gold in kaum glaublicher Weise. Dr. Sally Schöne, Leiterin des Düsseldorfer Hetjens-Museums, führt kompetent in die Ausstellung ein.
Der Galerie-Schwerpunkt Japan findet vom 10. August bis zum 21. September in einer weiteren Kooperation mit der Tokioter Yufuku Gallery seine Fortsetzung, diesmal allerdings nicht nur in Form von Ton und Porzellan. Die Schau „The Beauty of Materials“ zeigt neben wunderbarer Keramik (u. a. Schalenobjekte von Masahiko Ichino oder Seladon-Gefäße von Atsushi Takagaki) auch die hohe japanische Kunst der Verarbeitung anderer Materialien wie Glas, Metall, Lack und Bambus. Ein Leckerbissen für Freundinnen und Freunde der Kultur des Fernen Ostens – zur Eröffnung einleitend bereitet von Dr. Nora von Achenbach, Leiterin der Ostasien- und Islam-Sammlung des Museums für Kunst & Gewerbe in Hamburg.
Parallel zur Frankfurter Buchmesse mit dem diesjährigen Gastland Finnland präsentiert die Galerie vom 5. Oktober bis zum 16. November Keramik finnischer Künstler – auch nicht zum ersten Mal: Erna Aaltonen, Åsa Hellman, Eliisa Isoniemi, Kirsi Kivivirta, Pekka Paikkari, Heikki Rahikainen, Kristina Riska, Johanna Rytkölä, Kim Simonsson, Caroline Slotte, Kati Tuominen-Niittylä. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog – die Begrüßung übernimmt Jakob Köllhofer vom Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg.
Zum guten Schluß und ins nächste Jahr hinein wird noch einmal ein Doppel vom 30. November 2014 bis zum 11. Januar 2015 sich vorstellen: „Figur & Abstraktion“ – Silvia Siemes (*1960) mit ihren wie traumverloren wirkenden Plastiken zeitgenössischer Menschen und Michael Cleff (*1961) mit seinen rätselhaften, an Architekturen erinnernden Steinzeugplastiken sowie mit Wandarbeiten.

Wie immer gilt: Ausstellungseröffnungen sind stets an Sonntagen um 11.30 Uhr. Zwischen den Sonderausstellungen ist die Galerie selbstverständlich geöffnet und zeigt Arbeiten aus den eigenen Beständen.

Dr. Walter Lokau, Bremen

 

 

Öffnungszeiten:

Di - Fr 11 - 13 & 14 - 18 Uhr
Sa 11 - 18 Uhr
und nach Vereinbarung

Ausstellungsort:

Galerie Heller, Friedrich-Ebert-Anlage 2, D-69117 Heidelberg

 

 
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