In meiner neuesten Ausstellung für Marianne Heller verbinde
ich meine beiden Leidenschaften: Formen für drinnen und skulpturartige
Werke mit einer dramatischen Präsenz draußen.
In meinen Zwanzigern lebte ich fünf Jahre lang in Japan und
hatte dort meine erste Begegnung mit Ton. Ich liebte die Möglichkeiten,
die seiner taktilen Unmittelbarkeit inne wohnen.
Ich spiele gerne mit der Sprache der Funktion, ein reiches, bei
weitem nicht ausgeschöpftes Feld.
Den Gefäßen wird etwas Zeremonielles zugeschrieben.
Die Form muss einfach sein, klar und stark, mit großzügigem
Material und einer gesunden Robustheit, Fingerspuren inklusive.
Die Stücke sind nicht vollständig, ehe sie bemalt sind.
Erst dann wird ihre Identität deutlich. Manchmal male ich mit
farbigem Ton, trage farbige Schichten auf, wie bei den großen
Tellern und dem Tortenständer, damit die satte Erde mit den
schimmernden Farben kontrastiert.
Ich male mit farbigen Glasuren, verwende die Palette der bei hohen
Temperaturen verfügbaren Oxide. Ich liebe den Kontrast zwischen
dem satten, tintigen Kobaltblau und den sanften Pfirsichtönen,
der trunkene Intensität von metallicbraunem Mangan und zartem
Rosa und der transparenten Tiefe des Kupferoxidgrün.
Bei dieser Farbpalette ist der Charakter der Glasuren so wichtig
wie die Farbe selbst.
Was ich damit vor allem zeigen will, ist die Freude über die
Freiheit des Moments, damit der Betrachter so beglückt wird,
wie ich es war.
Im Laufe der Zeit sind einige meiner Arbeiten größer,
abstrakter und skulpturartig geworden. Es geht um die Balance zwischen
maskulin und feminin, Erneuerung, Wiedergeburt und Neuanfängen.
Einige Formen haben eine organisch aufwärts strebende Energie,
die sie sehr groß werden lässt, als ob sie Himmel und
Erde verbinden wollen.
Und in letzter Zeit fließt die Inspiration von außen
ein, von der Flussmündung in deren Nähe ich lebe, also
gibt es Formen die von schwimmenden Bojen inspiriert sind, von den
Holzruderbooten, in denen ich rudere und Rennen fahre.
Meine Werke zeugen jetzt von einer Vollständigkeit, einer
spirituellen Ganzheit, einer Ankunft.
Beispiele:
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