Als
erste Ausstellung im fünfundzwanzigsten Jahr ihres Bestehens
zeigt die Galerie Marianne Heller als Gast des Frankfurter Museums
für Angewandte Kunst neueste Arbeiten einer der profiliertesten
Keramikerinnen Australiens.
Die in Red Earth vorgestellten Porzellangefäße sind
Konzentrate von Erfahrungen, die Drysdale während einer Flugzeug-Exkursion
über die Tanami-Wüste in den nördlichen Territorien
Australiens machen konnte. Größe, Farbigkeit, Texturen
und Formen dieser Gefäße spiegeln Pippins emotionale
Reaktionen auf eine nackte Urlandschaft wieder. Ihr ästhetischer
Reiz ist Resultat von Techniken, die Erfindungskraft ebenso herausfordern
wie handwerkliches Können. Die in einem Stück gedrehten
Gefäße durchliefen einen komplizierten und aufwendigen
Herstellungsprozeß. In dessen Verlauf entstanden Farben und
Oberflächen durch mehrfaches Aufsprühen von Glasuren und
Farboxyden unterschiedlicher Dichte und durch das Einschneiden bewegter,
horizontaler, mit farbigen Glasuren ausgefüllter Linien, und
drei bis vier Mal wiederholtes Brennen in oxydierender Atmosphäre.
Die Künstlerin arbeitet mit hohem Risiko, die Ergebnisse ihrer
Bemühungen sind kaum vorhersagbar. Doch im Fall des Gelingens
wird sie mit Schönheiten belohnt, die an das Land erinnern,
aus dessen imaginativer Betrachtung diese Gefäße hervorgingen.
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